Bildvortrag: Projekt in Brasilien

In Urlaub in ein weitentferntes Land zu fliegen, als ein junger Mensch Mitte 20, verspricht Abenteuer und tolle Erlebnisse. Für Marius Ritzi ist sein erster Besuch in Sao Paolo, Brasilien, eine sinngebende und lebensverändernde Erfahrung gewesen. Das Trossinger Forum Demokratie & Grundrechte hat ihn eingeladen, über seinen Einsatz für Straßenkinder in Brasilien am 4. April zu berichten. Danach wurde diskutiert, was ein solches Engagement mit uns zu tun hat.

 

Ritzi, jetzt Mitte 40, schilderte in seinem Bildvortrag sein Projekt in einem Armenviertel der Stadt: Sein Verein educare kümmert sich seit 2007 um Bildungsangebote und mindestens eine warme Mahlzeit am Tag für sozial benachteiligte Kinder. Educare mietet eine Fläche mit über 3.300 qm, auf der sich auch ein Fußballplatz befindet, im Innenhof können die Kinder toben und spielen. Inzwischen sind es 160-180 Kinder, die betreut werden, manchmal müsse psychiatrische Unterstützung für die Mütter eingeleitet werden.

 

Zu den Mitarbeitern zählen ortsansässige Sozialarbeiter und Köchinnen, Patinnen und Paten aus Deutschland bieten finanzielle Unterstützung an, damit die Kosten gedeckt sind, auch für Nachhilfeunterricht, Sport (Judo) oder Tanzen, Gitarrenunterricht und Chor. In 2019 hat educare ein Traineeprogramm für Jugendliche gestartet, das eine sichere Zukunft für die Heranwachsende bietet, die sonst chancenlos geblieben wären. Ritzi berichtet, dass die Ausbildung, z.B. zum Mechatroniker oder Elektriker, vergleichbar gut ist wie in Deutschland.

 

Auch wenn Marius Ritzi und sein Team  in einem der gefährlichsten und stark von Drogen geprägten Viertels Sao Paulos sich engagieren, hat er die guten Seiten dieser Stadt entdeckt: Der öffentliche Verkehr funktioniert pünktlich und einwandfrei; und jeden Abend stellen die Menschen ihre Müllsäcke an den Sammelpunkt vorm Haus, dorthin wo am nächsten Morgen die Müllabfuhr kommt - jeden Tag, zuverlässig.

 

Nach seinem Bildvortrag folgte eine rege Diskussion über die weitreichende Wirkung eines Hilfsprojekts wie seins: Durch die Bildungsangebote von educare, werden die Kinder gefördert und gefordert. Die Kinder erleben Wertschätzung, Zuneigung, Gemeinschaft. Ihre Talente und Fähigkeiten werden entdeckt und unterstützt. Daraus ergeben sich Zukunftsperspektiven.

 

Zu der Frage, was ein Projekt wie seins in Sao Paolo mit uns zu tun hat, antwortet er, dass er überzeugt sei, dass so eine Reise auch ein Gewinn für die Gebenden ist - man erweitert den eigenen Horizont, wird offen für andere Kulturen und Sitten, lernt die Bedeutung von gelebter Solidarität mit fremden Menschen. Und daraus entstehen Freundschaften - voller Hoffnung und Herzenswärme für alle Beteiligten.

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.